Barbara, 08.36: Babe, ich bin immer noch ganz erfüllt von gestern. Das erste, „Wer bin ich“ ❤
Saskia, 09.48: jaaaa! schon lange nicht mehr so viel spielfreude gesehen!
Barbara, 09.52: Ich fands auch wahnsinnig mutig. Das Thema und die Umsetzung. Chapeau he. Die babes sind noch so jung! Aber stellen genau die richtigen Fragen!
Saskia, 09.55: auch wenn ich die fragen an sich und das thema in dem alter schon auch ein bisschen obvious finde (jedenfalls habe ich mir diese fragen auch gestellt – und tue es immer noch) und deswegen im vorfeld etwas angst hatte, das könnte langweilig werden, war es das dann überhaupt nicht. die art und weise, die sprache und die choreos haben mich immer wieder überrascht.
Barbara, 09.57: Yaaas! Und jede/r einzelne hatte eine Wahnsinns-Präsenz.
Saskia, 10.00: stimmt. weil allen auch genug platz gegeben wurde. bin ein fangirl!
Barbara, 10.00: Wuala! I bi o Fän! ❤ Meine einzige Kritik: Vielleicht hätte der eine oder andere darling noch gekillt werden können.
Saskia, 10.04: hmm, du hast wohl recht. ich hätte aber auch nicht in der rolle sein wollen, das tun zu müssen – zu kürzen, meine ich. nicht so einfach!
Barbara, 10.04: Nope! Dramaturg/innen life = 1 hartes life.
Saskia, 10.05: haha
Barbara, 10.05: Was mir auffällt: es hat beinahe bei keiner Gruppe eine dramaturgische Mitarbeit. Ich denke, die Clubleiter/innen machen das selber. Wäre vielleicht gut, da mal was zu machen.
Saskia, 10.06: die dramaturg*innen werden halt als erstes rausgekürzt…
Barbara, 10.07: Äbe! Meh Gäld für Jugendclubs! Si heis so verdient!
Saskia, 10.07: !!!
Barbara, 10.07: Ich fand drum auch, dass es beim zweiten Stück, „Träumt ein Wal vom Menschsein“ ein bitzli dramaturgisches Strählen gebraucht hätte. Wie fandest du das?
Saskia, 10.10: setting war halt dope! aber man hat gemerkt, dass eben die meiste energie in figuren(entwicklung), bühnenbild kostüm und requisite gesteckt wurde. mich hats eine stunde lang geflashed, aber danach hätte mehr kommen müssen. mir hat die story gefehlt.
Barbara, 10.13: Ich brauche keine Story, und ich finde, sie haben sehr viel gesagt mit dem setting. Darin lag für mich auch grad die Qualität. Diese Traumwelt, die sie erschaffen haben, war genius. Es war eher ein sinnliches Erzählen.
Saskia, 10.13: ich lieb halt stories ¯\_(ツ)_/¯
Barbara, 10.15: Meine Kritik wäre eher, dass es von der Dynamik her biz mehr Sorgfalt gebraucht hätte. Der Anfang war schön, die Figurenexpositionen, das Eintauchen in diesen Wal, das Kennenlernen der Regeln dieser Schicksalsgemeinschaft von Menschen und Androiden. Dann ist es ausgefranst.
Saskia, 10.18: oder es hätte halt eine story einsetzen können. von mir aus auch ein grösserer konflikt untereinander. als das angefangen hat, wars halt fertig. aber item. ich fands ja trotzdem super! der gestrige tag war echt stark.
Barbara, 10.19: Äbe!
Saskia, 10.19: schade hast du „finito imperium“ verpasst.
Barbara, 10.19: Ja, erzähl.
Saskia, 10.20: props ans junge haus theater basel. das setting war total abstrakt: imperialist*innen, die wissen das es scheisse ist, was sie tun, versprechen endlich aufzuhören mit ihrem imperialist*innen-sein.
Barbara, 10.20: I liäbäs scho!
Saskia, 10.21: aber sie können nicht. und das war sehr geil umgesetzt. alles ist auf dieser völlig abstrakten ebene geblieben und trotzdem oder deswegen waren alle voll im spiel und man hat eigentlich sofort die ganze problematik von imperien, macht und krieg und unterdrückung verstanden. am schluss frisst das imperium quasi seine eigenen kinder. sie werden selbst sklaven. und das alles knackig in einer knappen stunde durchdekliniert.
Barbara, 10.24: LOVE IT. Spiilplätz isch dr shizzle
Saskia, 10.25: ❤ (den talk veröffentlichen wir, oder?)
Barbara, 10.25: Ich bin gestern heimgelaufen, super inspiriert und beschwingt. (Yes, veröffentlichen!)
Saskia, 10.25: ich war auch selig.
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Das meinen die Kritischen Barbara und Saskia zum Spiilplätz-Tag Nr.2.
Sie haben sich am nächsten Morgen per Whatsapp ausgetauscht.